Die E-Zigarette sorgt weiterhin für Spannungen

Auf die Frage, ob die E-Zigarette gesund sei, antworten die Fachleute mit einem entschiedenen „Nein“. Es gäbe zu viele Risiken und das Ganze sei einfach zu unerforscht. Trotzdem steigt der Konsum an. Die Wissenschaft ist immer noch in zwei Lager gespalten. Die einen sagen, dass man die Gefahren durch die Inhaltsstoffe nicht einschätzen kann, während die anderen die E-Zigarette befürworten, da man mit ihrer Hilfe von der schädlichen Tabakzigarette wegkommen kann.

Beide Lager wollen im Prinzip das Gleiche. Es soll weniger geraucht werden und der Konsum der Tabakzigarette soll sinken. Doch der Weg dahin ist das Problem, denn die Meinungen sind so unterschiedlich wie Dampf und Qualm. Mediziner sprechen hier von einem „Kampf um die E-Zigarette“.

Die Befürworter werfen den Gegnern vor, aus rein ideologischen Gründen eine historische Chance zu verspielen, das Leben von Millionen Menschen zu retten, indem man ihnen einen Weg ebne, die Tabakzigarette nicht mehr anzufassen. Die Gegner kontern schnell und antworten mit der These, dass die E-Zigarette den jahrelangen Kampf gegen das Rauchen an sich komplett über den Haufen werfen würde und das der Konsum von Rauch, Qualm, Dampf oder was auch immer wieder salonfähig würde. E-Zigaretten seien absolut nicht unschädlich, zumal einige Ex Raucher und Nichtraucher durch sie wieder zum regelmäßigen oder erstmaligen Ritual des Inhalierens geführt werden.

Wie über die E-Zigarette geurteilt wird, hängt sehr von der Sichtweise ab, aus der man sie betrachtet. Vergleicht man sie mit der herkömmlichen Tabakzigarette, findet man sehr schnell zahlreiche Vorteile für die Gesundheit und den Geldbeutel. Betrachtet man sie aber aus der Abstinenz heraus, erscheint sie als verlockende und gesunde Möglichkeit, ohne schlechtes Gewissen Nikotin zu konsumieren.

Noch während man über die Vor- und Nachteile der E-Zigarette streitet, steigt der Konsum immer weiter an. Im Moment wirkt man noch wie ein Exot, wenn man mit einer großen Dampfe durch die Innenstadt läuft, doch in ein paar Jahren dürfte dies ein gewohntes Bild sein. Derzeit gibt es etwa 3 Millionen Dampfer in Deutschland. Der Umsatz mit dem Equipment stieg seit 2010 von 5 auf 150 bis 200 Millionen Euro an. Eine Prognose der Tabakindustrie zeigte kürzlich, dass man bereits im Jahr 2021 mit der E-Zigarette mehr Geld verdienen würde, als mit der Tabakzigarette.

Andere behaupten, dass wenn die Technik soweit ist, dass das Nikotin in entsprechender Menge aufbereitet werden könne, viel mehr Menschen auf die E-Zigarette zurückgreifen werden. Derzeit finden einige Raucher noch, dass nicht genug Nikotin im Dampf enthalten ist und bleiben daher bei der Tabakzigarette. Doch auch dieses technische Problem wird bald keines mehr sein, entwickelt sich die Hardware doch beständig weiter.

Bei einem sind sich die Forscher allerdings einig: Die Inhaltsstoffe der E-Zigarette sind insgesamt sehr viel weniger schädlich, als bei einer Tabakzigarette. Jetzt müsse man sich nur noch in der Mitte treffen bzw. einen einheitlichen Weg finden. Die gesundheitliche Gefährdung der E-Zigarette liegt im Vergleich zur Tabakzigarette bei ungefähr 4 Prozent. Bei Nikotinpflastern und ähnlichen Produkten liegt der Wert bei 2 Prozent.

Im 21. Jahrhundert werden ca. 1 Milliarde Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben, prognostizieren Forscher. Wer auf das Dampfen umsteigt, kann sich mit hoher Wahrscheinlichkeit das Leben retten und deutlich verlängern. Im Durchschnitt dürften es ca. 100 Millionen Menschen sein, deren Gesundheit durch das Dampfen vor den Folgen des Tabakkonsums bewahrt werden kann. Die Haltung, die derzeit von vielen Seiten auf die E-Zigarette einwirkt, bremst diese Entwicklung und wird dafür sorgen, dass zahlreiche Raucher nun doch bei der Tabakzigarette bleiben. Studien haben bereits gezeigt, dass die E-Zigarette durchaus dabei behilflich sein kann, das Rauchen aufzuhören. Obwohl nur E-Zigaretten mit einem sehr geringen Nikotingehalt verwendet wurden, schafften es neun Prozent der Teilnehmer, länger als ein Jahr auf die Tabakzigarette zu verzichten, was man einer Entwöhnung gleichsetzen kann.

Gegner dieses Sachverhalts sagen, dass es trotzdem besser sei, eine Abstinenz herbeizuführen, als einfach nur ein Substitut zu verwenden.

Da wir erst am Anfang einer technischen Entwicklung stehen, werden wir in Zukunft sicherlich noch sehr viel über die E-Zigarette lesen und natürlich auch darüber berichten. Wichtig ist, dass man bei der Auswahl der E-Zigarette auf Qualität achtet und nur Liquids kauft, in denen Nachweislich keine anderen Stoffe als Propylenglycol, Glycerin, Aroma, Wasser und eventuell Nikotin enthalten sind.

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